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Dea iis voglfrei sogd ma heidzudoogs zu ebban, den wo s mid da Acht gschdraffd hom. De schlimme Bedeiddung is awa erschd am 16. Joorhundad kemma mid da Baroggdichtung und ofd durch de Grimmsche Erglärung in da Deutschen Grammatik[1] und ofd hod sa si durchgsedzd.

Friras und heid[]

Mordacht

D Mordacht wias vo Richda und Scheffn vahéngd wead. Hoizschniid vo da Bamberger Halsgrichtsordnung (1507) aussa.

An Õfang hod dees Wordd voglfrei grod „aso frei ois wiar-a Vogl“ bedeidd.[2] Da Ludda und da Zwingli ham den Begriif aa noch sejna ojdn Bedeiddung heagnumma.

Erscht lang danoch is des Wordd voglfrei aa mit da Acht assoziiad worn. Durch de foigande Formulierung is des aufkemma:

„als du mit urteil u. recht zu der mordacht erteilt worden bist, also nim ich dein leib u. gut aus dem fride und thu sie in den unfrid und künde dich erlös u. rechtlos und künde dich den vögeln frei in den lüften und den tieren in dem wald und den vischen in dem waßer und solt auf keiner straßen noch in keiner mundtat, die keiser oder künig gefreiet haben, nindert fride noch geleit haben; …“

Artikel 241 der Bamberger Halsgerichtsordnung, zitiert nach Jacob Grimm, Bd. I, S. 58.

und

„sein leib soll frei und erlaubt sein allen leuten und thieren, den vögeln in den lüften,[3] den vischen im waßer, so daß niemand gegen ihn einen frevel begehen kann, dessen er büßen dürfe“

Wigand, Das femgericht Westphalens. Hamm 1825. S. 436 zitiert bei Grimm S. 59.

Durch de Ardd vo Achd is ofd aa kemma, dás de gächtetn Leid koa Undakumpfd nimma griagd ham.[4] Und wenns gschdorm hánd hod ma s ned eĩgroom sundan de Fégl zun Froos hĩgschmissn. [5]

Heid moand ma, dás de Umdeidung vo den Wordd ned durch de Erschdvowenddund im gerichtlichn Bereich kemma iis, sundan vo da Soidodn und Landsersprooch vo domojs. Des bássd aa ganz guad min domojign Aufdréddn von Lénwordd „Preis“ (welsch presa, franzesisch prise), ois Beute (vogleich aa engl. prey). Landschädliche Leid hánd „preis gegeben und [fir] vogelfrey“ erklead worn.[6]

Beleger[]

  1. Jacob Grimm: Deutsche Grammatik, Foundations of Indo-European comparative philology, hrsg. v. R. Harris, Repografischer Nachdruck, Band I (1. Aufl.): ND d. Ausg. Göttingen 1819, Band I (2. Aufl.): ND d. Ausg. Göttingen 1822, Band I (3. Aufl.): ND. d. Ausg. Göttingen 1840; Band II: ND. d. Aus. Göttingen 1826, Band III: ND d. Ausg. Göttingen 1831, Band IV: ND. d. Ausg. Göttingen 1837, London/New York 1999
  2. Gotteshausleute von Stift Buchenau hánd noch ana Urkunddn vom Joor 1455 voglfrei (= freiziagé), boids oj Joor an Pfenning gspéndt ham. Schmidt-Wiegand SS. 931.
  3. Da Grimm schreibt dazua: daher vogelfrei, permissus avibus; die ältere sprache sagte auch in anderm sinn: vrî als ein vogel. Konrad von Würzburg: Trojanischer Krieg. Vers 14516; ich bin frî als der vogel ûf dem zwî. Laßberg (Hrg.) Liedersaal. 1820–1825. Bd. 3, 637.
  4. Aqua et ignis interdictus.
  5. permissus avibus.
  6. ois Begriffspárl aa no in der Constitutio criminalis Theresiana von 31. Dezember 1768.

Kweina[]

  • Jacob Grimm, Andreas Heusler und Rudolf Hübner: Deutsche Rechtsaltertümer. 4. Auflage Leipzig 1899. Unveränderter Nachdruck. 2 Bde. Darmstadt 1994. ISBN 3-534-00205-9.
  • Ruth Schmidt–Wiegand: Stichwort „Vogelfrei“. In: Handwörterbuch der Deutschen Rechtsgeschichte. Bd. V. Berlin 1998. Sp. 930–932.
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